
Offiziell ist der amerikanische Wahlkampf vorbei, aber er wirkt immer noch nach, bis in diese Spalten hinein. Die Demokraten, heisst es, hätten die Wahl verloren, weil es ihnen nicht gelungen sei, ihre Basis zu mobilisieren. Mobilisiert war dagegen die republikanische Wählerschaft, nicht zuletzt dank Twitter, was manchen dazu inspiriert, nach den «Facebook-Wahlen» von 2012 nun von den «Twitter-Wahlen» zu sprechen.
Nur zwei Tage nach dieser Twitter-Wahl fand übrigens eine weitere Wahl statt, und wieder spielte der Messaging-Dienst eine tragende Rolle: das Software-Haus Hubspot wählte – nur für sich selbst – die besten Twitter-Anwendung im Non-Profit-Bereich (siehe hier).
Diesmal gab es lauter Sieger. Denn was die National Forest Association, die Herzstiftung oder das Dallas Museum of Arts verbindet, sind zwei Dinge: Viel emotionaler Content via Twitter – Bilder und Clips, und ein klares Inhaltskonzept. Dieses kombiniert Handlungsaufforderungen (nicht zu häufig), Nutzer-generierten Content – bei der Stroke Association in Form von Betroffenen-Biografien (#LifeIsWhy), den gezielten Einsatz von Twitter-Diensten (Alert, Umfragen), Pinned Tweets zu Branding-Zwecken und das Einrichten von Special Interest-Accounts als Alternative zum offiziellen Account – für jene, die einer ausufernden Konversation über die Organisation und ihr Anliegen nicht folgen mögen.
Zum Schluss sind auch noch die Besucher Sieger, sie erhalten ein Gratis-EBook zum Nonprofit-Blogging – wenn sie denn ihre Adresse hinterlassen. Denn ganz gratis sind auch Gratis-Bücher zum diesjährigen Mittel der Wahl nicht...
Prof. Dr. Stefan Gürtler
Dozent für Kommunikation
Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Wirtschaft