LERNfeld – Schulklassen forschen auf dem Bauernhof

Projektbeschrieb
In Kürze
Schulklassen der Mittel- und Oberstufe forschen auf dem Bauernhof! Dabei erkunden Schüler/innen die Bedeutung der Themen Klimawandel und Biodiversität am Beispiel der Landwirtschaft. Beim forschend-erkundenden Lernen stellen sie Fragen, formulieren Hypothesen, experimentieren mit wissenschaftlichen Methoden und analysieren ihre eigenen Resultate.
Bei diesem Forschungstag auf dem Bauernhof werden die Schulklassen von jungen Wissenschaftler/innen der ETH Zürich und der Universitäten Zürich, Basel und Bern begleitet, angeleitet und in die Welt der Forschung eingeführt. Die Schüler/innen diskutieren die Forschungsergebnisse mit den Forschenden und mit den Bäuerinnen und Bauern und reflektieren dabei ihr Verhalten im Alltag. So erleben sie die Bedeutung der gesellschaftlich relevanten Themen „Klimawandel“ und „Biodiversität“ hautnah aus den zwei Perspektiven der Forschung und der landwirtschaftlichen Praxis und werden für entscheidende Zukunftsfragen unseres Planeten und den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sensibilisiert.
Dieses Jugendangebot wird von GLOBE Schweiz koordiniert. Die ETH Zürich ist Projektpartner. Sie trägt einerseits aktuelles Forschungswissen bei, andererseits rekrutiert sie junge Forschende der Hochschulen und bildet sie für den Dialog mit den Schulklassen aus. Für die Rekrutierung und Ausbildung der Bauernbetriebe ist das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zuständig. Weiteres Fachwissen wird vom Forum Biodiversität der Schweizer Akademien eingebracht. Mit der Begleitung durch die Pädagogischen Hochschule FHNW ist gewährleistet, dass die Lehrpersonen entsprechend geschult sind.
Was ist LERNfeld?
Schüler/innen (ab 5. Primar bis Gymnasium) erkunden und erleben auf dem Bauernhof die Bedeutung der Themen Biodiversität und Klimawandel ganz konkret. Der Bauernhof als originaler Forschungsort bietet sich auch wegen der Doppelrolle der Landwirtschaft an:
- Beim Klimawandel ist die Landwirtschaft sowohl Verursacherin (CO2, Methan, Lachgas) als auch Betroffene (Wasserknappheit, Klimaerhitzung).
- Bei der Biodiversität wird die Landwirtschaft als einer der Hauptfaktoren für deren Rückgang verantwortlich gemacht, sie kann aber auch entscheidend zu deren Förderung beitragen.
Das sind die Merkmale von LERNfeld:
- Altersgerechtes Bildungsangebot: Die Unterrichtsmaterialien integrieren Expertenwissen zu den Themenkreisen Biodiversität, Klimawandel und Landwirtschaft. Das Angebot richtet sich an Lehrpersonen und steht kostenlos zum Download bereit (https://www.globeswiss.ch/de/Angebote/Landwirtschaft_LERNfeld/). Aufwandsentschädigungen für den Betrieb und die Reisespesen der jungen Forschenden übernimmt der Anbieter. Dies ist insbesondere für Schulklassen der Volksschule wichtig, weil sie kaum Finanzen für solche Aufwände haben.
- Lehrplan 21: Die Lernaktivitäten konkretisieren die Vorgaben des Lehrplans 21.
- Selbstständig forschend-entdeckendes Lernen: Schüler/innen lernen die naturwissenschaftliche Methodik kennen und üben sie ein. Ziel ist die Förderung des wissenschaftlichen Verständnisses, der MINT-Fächer und der digitalen Transformation.
- Systemischer Ansatz: Mit dem Blick auf den Klimawandel und die Biodiversität werden natürliche und gesellschaftliche Systeme untersucht und die Bedeutung funktionierender Wirkungsgefüge erkannt.
- Überfachliche Kompetenzen: Mit dem Angebot werden die personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen der Schüler/innen geschult. Diese erlauben die fundierte Diskussion über das eigene Verhalten im Alltag.
- Dialog zwischen Bildung, Praxis und Forschung: Schüler/innen diskutieren ihre Resultate mit den Landwirt/innen und den jungen Wissenschaftler/innen. Dies eröffnet den Bauern gute Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit für zukünftige Kunden. Für die jungen Forschenden ist es eine Möglichkeit Wissen zu vermitteln (Science Outreach).
- Weiterbildung: Lehrpersonen werden in Kursen auf die fachlichen und organisatorischen Herausforderungen vorbereitet, junge Wissenschaftler/innen lernen Fachwissen didaktisch und pädagogisch geschickt zu vermitteln und Landwirt/innen erfahren Fachliches und Organisatorisches im Umgang mit Schulklassen.
- Resultate: Die meisten Resultate der Schüler/innen werden im WebGIS (ArcGIS online) erfasst und visualisiert. Dies erlaubt einerseits die Auswertung und den Vergleich mit Untersuchungen auf anderen Bauernbetrieben, andererseits bleiben die Resultate so gespeichert und können von Interessierten eingesehen und genutzt werden.
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