Drop-In Centres Simbabwe

Projektbeschrieb
Hintergrund
Simbabwe ist ein Binnenland mit den Nachbarländern Botswana, Mozambique, Südafrika und Sambia. Es verfügt über zahlreiche Rohstoffe und Bodenschätze und ist bekannt für die fruchtbarsten Landflächen in Afrika. Auch bietet der Tourismus grosses wirtschaftliches Potential, dennoch ist es eines der ärmsten Länder der Erde. Misswirtschaft und eine chaotische Landumverteilungspolitik nach der Unabhängigkeit Simbabwes im Jahr 1980 legten die Wirtschaft lahm und führten zu einer Abwanderung von Fachkräften ins Ausland und einer horrenden Inflation der Landeswährung.
Auf die Pandemie hat Simbabwe schnell reagiert und konnte damit die Ausbreitung der Krankheit etwas bremsen. Grenzschliessungen und Lockdowns haben das wirtschaftliche Geschehen des Landes jedoch weitgehend gelähmt, besonders im informellen Sektor. Um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, fehlte mehreren Millionen Menschen ein angemessener Zugang zu Trinkwasser, sowie ausreichende Entsorgungseinrichtungen für Abfälle oder Abwasser. Das Ausmass der Corona-Pandemie im Gesundheitsbereich ist noch schwer abschätzbar, die wirtschaftlichen Konsequenzen sind allerdings enorm. Um zu überleben und diese Krise zu überstehen sind immer mehr Menschen auf unsere Hilfe angewiesen.
Die Drop-In Centres
ROKPA unterstützt zwei Drop-In Centres (DIC) in Simbabwe, welche vom ROKPA Support Network (RSN) gegründet wurden. Eines in Harare, das schon seit über 10 Jahren besteht, und eines im Vorort Chitungwiza, welches 2019 eröffnet wurde. Letzteres ist im Gemeinschaftszentrum in Chitungwiza angesiedelt, das vom RSN geführt und von ROKPA schon seit längerem unterstützt wird. Das Zentrum bietet anwohnenden Familien aus ärmsten Verhältnissen verschiedene Angebote. Beispielsweise gibt es im Zentrum eine Kinderkrippe für körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder. Dort werden die Kinder nicht nur betreut, sondern auch mit den nötigen Therapien gefördert. Die Eltern und Betreuungspersonen dieser Kinder leben oft am Existenzminimum, da ihnen wegen der Pflege ihrer Kinder kaum Zeit bleibt, einer regelmässigen Arbeit nachzukommen und die Gesundheitskosten sehr hoch sind. Das Zentrum bietet diesen Personen und anderen Quartierbewohnenden zudem Kurse im nachhaltigen Gartenbau an, wo sie lernen sich selbst zu versorgen. Ausserdem organisiert das Zentrum Meditations- und Entspannungskurse, bei denen die Teilnehmenden lernen, mit schwierigen Lebensphasen umzugehen.
Die DICs sind mehr als nur eine Anlaufstelle für Hilfesuchende. Der Grundsatz der „offenen Tür“ macht die DICs zu einer der beliebtesten und meistgeschätzten Einrichtungen für hilfsbedürftige Menschen. Die Zentren sehen sich mit einer Vielfalt von Anfragen konfrontiert. Manchmal werden Hilfesuchende an andere Stellen verwiesen oder direkt in ein Spital eingeliefert. Es besteht eine Vereinbarung zwischen dem RSN, dem lokalen Arzt Dr. Patel in Harare und der St. Mary’s 24H Clinic in Chitungwiza. Personen, die eine medizinische Untersuchung benötigen, erhalten einen Termin bei diesen Stellen, wobei die Kosten vom RSN übernommen werden. Braucht eine Person Medikamente, erhält sie ein Rezept und einen Voucher für die Greenwood Pharmacy, welche viele Filialen in und um Harare hat. Diese sendet die Rechnung für die Medikamente an das RSN.
Manche Hilfsbedürftige benötigen auch Gehhilfen, Brillen, Decken, Fahrkarten für den Bus nach Hause oder Unterstützung und Hilfe bei Beerdigungen. Die DICs helfen, soweit es die finanziellen Mittel erlauben. Die Hilfsbedürftigen finden immer ein offenes Ohr für ihre Probleme. Wo möglich und sinnvoll werden die Menschen an andere Hilfsorganisationen überwiesen. Unterstützung findet vor allem im medizinischen Bereich statt. Die meisten Menschen können sich eine Gesundheitsversorgung nicht leisten, da sogar staatliche Kliniken und Spitäler gebührenpflichtig sind und Medikamente nur gegen eine Bezahlung in US-Dollar erhältlich sind. Die von ROKPA auf diesem Gebiet geleistete Unterstützung verhindert, dass Familien ins Elend stürzen. Das kostenlose Angebot hilft vielen Menschen in der Krisenbewältigung und ermöglicht, dass sie ihre Einkünfte für Nahrung, Unterkunft und Schulbildung verwenden können. Die Menschen erhalten somit eine langfristige Lebensperspektive.
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